Reisevertrieb

FTI-Pleite: Schmetterling fordert wegen Mehrarbeit mehr Geld von Veranstaltern

Schmetterling fordert eine stärkere finanzielle Honorierung– hier Inhaberin Anya Müller-Eckert und CEO Ömer Karaca auf der Jahrestagung in Abu-Dhabi. Foto: ah

Schmetterling fordert eine stärkere finanzielle Honorierung– hier Inhaberin Anya Müller-Eckert und CEO Ömer Karaca auf der Jahrestagung in Abu-Dhabi. Foto: ah

Der immense Mehraufwand in den Reisebüros, der durch die FTI-Pleite entstanden ist, verlangt den Reiseverkäufern aktuell viel ab. Laut der Reisebüro-Kooperation Schmetterling arbeiten Mitarbeiter derzeit oft Tag und Nacht, um die entstandenen Probleme zu bewältigen und die Kunden zu betreuen. Auch die Belastung der Kollegen in der Kooperationszentrale sei riesig. Diese „enorme“ Mehrarbeit müsse von den Veranstaltern „deutlich besser“ honoriert werden, fordert Schmetterling.

Dank an die Veranstalter und eine Forderung

Geschäftsführer Ömer Karaca erklärt diplomatisch: „Wir bedanken uns ausdrücklich bei TUI, Dertour, Alltours, Schauinsland und allen anderen Veranstaltern, die sehr schnell für die Reisebüros mit entsprechenden Neubuchungsaktionen reagiert haben.“ Die aktuell angebotenen Extra-Provisionen für Neubuchungen seien zwar ein guter Anfang, spiegelten aber nicht ausreichend den erhöhten Arbeitsaufwand sowohl der Reisebüro-Partner als auch der Kooperations-Zentralen wider.

„Es ist daher nur fair und gerecht, dass der Reisevertrieb für seinen enormen Einsatz angemessen entlohnt wird. Schließlich sind wir es, die den Veranstaltern diese neuen Kunden vermitteln“, meint der Schmetterling-CEO.

Wer honoriert, wird von der Schmetterling-IT belohnt

Wenn Veranstalter sich von Karacas Appell überzeugen lassen, werden sie von Schmetterling belohnt. Die Reisebüro-Kooperation verspricht, dass diejenigen Veranstalter, die die Leistungen des Reisevertriebs honorieren, in den Kommunikationskanälen von Schmetterling, speziell über das Marketing-Tool GO4IT, bevorzugt ausgespielt werden. Mit dem Tool verschickt die Kooperation im Namen der Reisebüros regelmäßig Newsletter an Endkunden und kontaktiert diese über Social-Media.

Mindestumsätze dürfen nicht angehoben werden

Ömer Karaca blickt im Rahmen der FTI-Pleite auch auf das kommende Geschäftsjahr: „Wir erwarten von den Veranstaltern, dass sie bei der Bemessungsgrundlage der Konditionen für das kommende Geschäftsjahr fair und partnerschaftlich bleiben.“ So dürfe es nicht passieren, dass zum Beispiel Mindestumsätze um den vor allem dank dem Einsatz der Reisebüros dazugewonnen Mehrumsatz aus der FTI-Insolvenz erhöht würden.

Zudem unterstützt der Schmetterling-Reisebüro-Beirat nachdrücklich die Forderung der Kooperationszentrale nach einer fairen und angemessenen Provision für die Neubuchungen aufgrund der FTI-Insolvenz.

Schmetterling-Beirat unterstützt Forderungen

André Bruns, Sprecher des Beirats, erklärt: „Reisebüros stehen vor einer großen Herausforderung, die Folgen der Insolvenz für die gemeinsamen Kunden zu bewältigen. Nicht nur Provisionsausfälle sind ein Problem, auch die immense Mehrarbeit für eigentlich bereits abgeschlossene Buchungen muss entsprechend vergütet werden.“

Laut Bruns müssen Reisebüros als wichtigster Vertriebspartner an den zusätzlichen Einnahmen der Veranstalter aus Neubuchungen beteiligt werden. „Schließlich ist dies ein zusätzliches Geschäft für die Veranstalter, was vorwiegend von den Reisebüros erledigt werden muss. Hier können die Veranstalter einmal unter Beweis stellen, dass die Sonntagsreden über Reisebüros als wichtigster Vertriebspartner kein leeres Gerede sind“, so der Beiratssprecher.

Arne Hübner