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FTI-Insolvenz: Schub für die Konkurrenz

Die FTI-Nähe zu Orascom trifft vor allem den ägyptischen Urlaubsort El Gouna. Dessen Hotels sind allerdings auch über die Konkurrenz buchbar

Die FTI-Nähe zu Orascom trifft vor allem den ägyptischen Urlaubsort El Gouna. Dessen Hotels sind allerdings auch über die Konkurrenz buchbar. Foto: rie

Die FTI-Insolvenz sorgt für einen gewaltigen Buchungsschub bei ehemaligen Konkurrenten wie TUI, Dertour Group, Schauinsland-Reisen, Alltours und anderen. Sie geben zwar keine detaillierten Zahlen heraus. Aber ihre Aktionsangebote angesichts der FTI-Pleite und die Aussagen vieler Reisebüros sprechen Bände. Die Agenturen berichten durchweg von sehr hohen Neubuchungsquoten betroffener Kunden, in vielen Büros hat einer ta-Umfrage zufolge bereits jeder zweite Kunde eine neue Buchung getätigt.

Dies hat viel mit den FTI-Reiseabsagen bis 5. Juli zu tun, aber auch mit den großzügigen Stornomöglichkeiten anderer Veranstalter: Sie erleichtern Kunden die Entscheidung für eine Neubuchung, auch wenn die geplante FTI-Reise noch nicht abgesagt ist. Und die Konkurrenz kämpft um jeden Kunden.

Wie viele Buchungen zum Zeitpunkt des Insolvenzantrags in den FTI-Systemen standen, ist nicht bekannt. Sechsstellig ist die Zahl auf jeden Fall. Betroffen sind bekanntermaßen die Marken FTI, Big Xtra und 5vorFlug, wichtigste Zielgebiete waren Ägypten, die Türkei und Spanien.

Bentour: 9.650 FTI-Kunden neu gebucht

„Die Dimension von FTI ist wirklich gewaltig“, sagt auch Deniz Ugur, Chef von Bentour Reisen. Er kann die hohe Umbuchungsbereitschaft der FTI-Kunden bestätigen: In den ersten zehn Tagen nach dem Insvolvenzantrag habe Bentour 9.650 frühere FTI-Kunden neu eingebucht – mehrheitlich für die Türkei und Ägypten.

Zugpferd sei dabei unter anderem die flexible Stornierungsmöglichkeit bis sieben Tage vor Abreise gewesen. Die automatischen Matching-Anfragen für ein preisgleiches Angebot wurden Ugur zufolge dabei zu 74 Prozent bestätigt. „Dieser Wert liegt über unseren Erwartungen und wird von Reisebüros und Kunden sehr positiv aufgenommen“, berichtet der Bentour-Chef.

Er hofft nun, dass „aufgrund der Zeitknappheit endlich auch Monate wie Juli, August und September offiziell abgesagt werden“. Damit würden betroffene Kunden Klarheit erhalten und könnten sich aktiv um ihren „verdienten Urlaub“ kümmern.

Einen Überblick zu allen News und Hintergründen zur Insolvenz von FTI finden Sie unter www.touristik-aktuell.de/fti.

Matthias Gürtler